Esther@Tokyo

Samstag, März 24, 2007

Erdbeben

Japan, das am Schnittpunkt mehrerer tektonischer Platten liegt, ist eines der von Erdbeben am häufigsten heimgesuchten Länder der Welt. Ein Erdbeben der Stärke sechs kann schwere Verwüstungen verursachen, wenn sein Epizentrum in der Nähe besiedelter Gebiete liegt.

Erdbeben kommen fast im ganzen Land vor - man spricht von über 1000 pro Jahr, wobei jedoch nicht alle spürbar sind. Es wird gesagt, dass es in Tokyo in den letzten Jahrhundert in etwa allen 70 Jahren zu einem katastrophalen Erdbeben kommt. Das letzte war 1923 und forderte 140000 Menschenleben. Wenn man genau rechnet, wäre es seit ein paar Jahren wieder an der Zeit für ein grosses Erdbeben und gewisse Leute erwarten schon seit ein paar Jahren ein schlimmeres Erdbeben hier, was jedoch hoffentlich noch sehr lange auf sich warten lässt.
Denkt man an das Erdbeben und die Auswirkungen 1995 in Kobe wird einem das grosse Ausmass eines Erdbebens erst richtig bewusst. Das Erdbeben legte die ganze Stadt in Schutt und Asche und erforderte 6400 Menschenleben. Die Erde bebte zum Glück vor 6 Uhr morgens als noch nicht viele Leute unterwegs waren - sonst wäre es noch viel schlimmer gekommen.
Jeden Monat oder mindestens alle zwei Monate kann man damit rechnen, ein kleines Erdbeben zu erleben. So habe ich auch schon ein paar kleinere Beben miterlebt. Das letzte vor zwei Wochen bei der Arbeit. Natürlich sind das jeweils ganz schwache Beben und es fühlt sich zum Teil so an, wie ein Zug unter dem Boden durchfahren würde.

Die Bevölkerung ist sich die grosse Erdbebengefahr bewusst und so werden verschiedene Massnahmen diesbezüglich getroffen: Gebäude werden erdbebensicher gebaut, in vielen Unternehmen gibt es für jeden Mitarbeiter einen "Erdbebennotfallkoffer- oder sack", es gibt spezielle Trainingscenter, wo Erdbeben nachsimuliert werden, in den Unternehmen wie auch Schulen gibt es Sicherheitstrainings, usw.


Untenstehend mein "Erdbebennotfallsack" mit Proviant aus der Büchse:

























Yurie san und Masamura san bei einer Sicherheitsübung, die wir in meiner Firma hatten: