Esther@Tokyo

Donnerstag, Januar 11, 2007

heading back home

Morgen geht's für 2 Wochen zurück in die Schweiz:-)

Genau vor 10 Monaten bin ich nach Tokyo gekommen. Die Zeit ist sehr schnell vorbei gegangen. Blicke ich jedoch auf alle meine Erlebnisse zurück, bin ich erstaunt, was ich Alles in dieser kurzen Zeit sehen und erleben durfte und was für interessanten Menschen ich hier in Japan begegnen konnte. Einfach unglaublich!

Aber natürlich bin ich nun riesig gespannt auf die Schweiz und freue mich darauf, wieder meine Eltern, mein Bruder, meine Grosseltern, mein Patenkind wie auch meine Verwandte und Freunde treffen zu können.

Meine Zeit in der Schweiz werde ich auch dazu nützen, mein Visa auf der japanischen Botschaft zu wechseln, da ich ab Februar für mindestens ein halbes Jahr beim Luxusgüterkonzern Richemont ( http://de.wikipedia.org/wiki/Richemont) für die Luxusuhrenmarke A. Lange & Söhne (http://www.alange-soehne.com/de/home/index.php) arbeiten werde. Ich freue mich riesig auf diese Zeit, vorallem auch, weil ich in einem super Team arbeiten kann. Da ich seit Oktober öfters neben der Schule dort gearbeitet habe, konnte ich mich schon einarbeiten, was mir der Einstieg im Februar sicher erleichtern wird.

Doch vor dieser Zeit freue ich mich nun zuerst einmal auf zu Hause!


Sonntag, Januar 07, 2007

Ausverkauf

Kurz nach Weihnachten fing in Japan der Ausverkauf an. Neben den Tempel- und Verwandtenbesuchen nutzten somit die einkaufsliebenden Japaner ihre Feiertage, um eine Unmenge an Geld fuer die verschiedensten Schnaeppchen auszugeben. Ich habe noch nie eine solche Menschenmasse in der Haupteinkaufsstrasse in Osaka gesehen. Endlose Schlangen vor den Umkleidekabinen und Verkaeufer, die ihre Ware schreiend anbieten, brachten mich nicht in die gewuenschte Einkaufsstimmung.
Besonders beliebt in Japan sind die sogenannten "luckybag". Take kaufte sich einen im Nikeshop. Dabei handelt es sich um eine Plasticktuete, oder bei Nike um eine Turntasche, gefuellt mit diversen Artikeln, die mehr als das doppelte an Wert haben. Der Hacken an der ganzen Sache ist jedoch, dass man vor dem Kauf nicht weiss, was darin ist.

Shitennouji-Tempel Osaka

Am 2. Januar bin ich mit der ganzen Familie von Take zum beruehmten Shitennouiji-Tempel, im Stadtzentrum von Osaka gefahren. Dieser Tempel wurde 593 vom Prinz Shotoku konstruiert und ist der aelteste offiziell registrierte Tempel in Japan.
Tempel sind Glaubensstaette des Buddhismus. Der Buddhismus eine Lehrtradition und Religion deren Gründung auf Siddhartha Gautama, den historischen Buddha, zurückgeht, der im 5. Jahrhundert v. Chr. in Nordindien lebte. Mehr Informationen ueber den Buddhismus findet man unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Buddhismusedia.org/wiki/Buddhismuswiki/Buddhismus


Schreinbesuche

Am 1. Januar besuchte ich am Nachmittag mit Take zwei weitere Schreine, nahe des Hauses seiner Eltern.
Schreine sind in Japan Vehrehrungstaetten des Shinto.“. Trotz verschiedener äusserlicher Gemeinsamkeiten der Schreine können die Glaubensformen und Riten des so praktizierten Shinto lokal sehr unterschiedlich sein.
Shinto, im Deutschen meist übersetzt mit „Weg der Götter“, ist eine fast ausschließlich in Japan von etwa 4 bis 5 Millionen Japanern aktiv praktizierte Religion. Genauer bezeichnet Shinto eine Vielzahl von religiösen Kulten und Glaubensformen, die sich an die einheimischen japanischen Gottheiten (kami) richten. Kami sind zahlenmäßig unbegrenzt und können die Form von Menschen, Tieren, Gegenständen oder abstrakten Wesen haben. Man spricht daher auch von Shinto als einer polytheistischen, animistischen oder auch theophanischen Religion. Mehr dazu unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Shintō.

Nicht nur wir, sondern ganz viele Leute sind zum Tempel gekommen, um die Götter um ein gutes Jahr zu bitten. Es bilden sich besonders bei beruehmten Schreinen oder Tempel sehr lange Schlangen. Das heisst, dass man eine ganze Weile warten muss, bis man zu den Glocken vorgedrungen ist. Diese werden vor dem beten kurz gelaeutet. Dadurch versucht man die Aufmerksamkeit der Goetter zu erhalten.
Viele Leute haben auch allerhand Opfergaben dabei aber auch alte Gegenstaende, die vor dem Tempel, in einem grossen Feuer verbrannt werden.
Zudem kann man nach dem Beten Gluecksbringer wie auch Zettel mit Prohezeiungen fuer das Neue Jahr kaufen. Ist die Prohezeiung nicht sehr positiv, bindet man den Zettel an einen extra dafuer vorgesehenen Strauch oder Gestell, um dadurch das Negative wieder los zu werden. Ist die Prohpezeiung positiv wird sie auch aufgehaengt, mit dem Gedanken, dass sie dadurch wahr wird. Neben dem Kauf von Prophezeiungen kann man zudem auch Holztafeln kaufen und darauf Wuensche fuer das Neue Jahr schreiben. Auch fuer diese Tafeln gibt es extra Gestelle neben dem Schrein.

Samstag, Januar 06, 2007

Neujahr

In den letzten Dezembertagen und während der ersten Hälfte des Januar wird ganz Japan von einer festlichen Stimmung erfasst. Shogatsu (1. – 3. Januar) ist das Fest, das mit dem meisten Enthusiasmus begangen wird. In gewisser Weise hat es mir ein wenig ein Gefühl vermittelt, dass ich jeweils bei uns an Weihnachten habe. Besonders, weil es sich um eine besinnliche Zeit handelt, die man im Kreise der Familie verbringt. So sind dann auch die meisten meiner japanischen Freunde aus Tokyo, zu ihren Familien gefahren oder sogar geflogen, da viele sehr weit von ihren Familien entfernt wohnen.
Der Ursprung des Neujahrsfestes lag darin, daß man dem Toshigami, dem Geist des Neuen Jahres, einen würdevollen Empfang bereiten wollte. Das Fest beginnt in den letzten Dezembertagen. Behörden und große Firmen schließen am 28. Januar.
Über Haustüren werden Shimenawa aufgehängt, links gedrehte Strohseile mit kleinen Papieranhängseln, um böswillige Geister vom Eintreten abzuhalten und dem Toshigami ein vorübergehendes Heim anzubieten.























Ein anderer Brauch ist es, neben den Eingängen Kadomatsu zu platzieren, ein Arrangement aus Kiefer und Bambus, das Gesundheit und Wohlstand für das kommende Jahr sichern soll.


















An Freunde, Bekannte und Geschäftspartner werden Unmengen von Neujahrskarten verschickt. Diese tragen häufig das Tierkreiszeichen des Neuen Jahres, welches dieses Jahr das Wildschwein ist. Auch Take's Familie erhielt eine Vielzahl an Neujahrskarten. Im Gesamten über 60! Anbei eine kleine Auswahl davon:























Vom 1-3 Januar gibt es in Japan traditionelles Neuhahrsessen. Speziell für mich war das Morgenessen am Neujahrsstag. Von der Nachbarin, deren Mann zwei japanische Restaurants hat, bekamen wir eine Schachtel voller japanischer Köstlichkeiten geschenkt. Der Inhalt kostet über 300 Schweizerfranken:




Vom 1-3 Januar werden spezielle Stäbchen benutzt. Diese werden nur diese drei Tage benutzt und dann weggeworfen:

Die Nacht vor Neujahr wird Omisoka genannt. Um Mitternacht schlagen die Glocken der buddhistischen Tempel 108 mal, um die 108 Übel zu vertreiben und das neue Jahr zu begrüßen. Im Radio werden die Glockenschläge der bekanntesten Tempel übertragen. An diesem Abend und in den folgenden drei Tagen machen sich viele Japaner mit ihren Familien auf den Weg zu einem Schrein oder Tempel, um dort für ein glückliches kommendes Jahr zu beten. Auch wir haben uns am nächsten Tag zu einem Schrein begeben, der 15 Minuten mit dem Velo von Take's Wohnort entfernt ist.